Autoritäre politische Entwicklungen
Überlegungen zum gesellschaftlichen Kontext des Autoritarismus
mit Dr. Daniel Keil (Graduiertenkolleg Rechtspopulismus der Universitäten Leipzig und Köln)
Die Wahlerfolge extrem rechter Parteien sind nicht nur Ausdruck einer tiefgreifenden politischen Krise und Transformation des politischen Raums, sondern auch Teil genereller gesellschaftlicher autoritärer Tendenzen. Die Kritik des Autoritarismus fragt zunächst nach der Beschaffenheit des autoritären Subjekts und greift dazu häufig im Anschluss an die Kritische Theorie auf sozialpsychologische und psychoanalytische Erklärungen zurück. Adorno bemerkte in 2019 erstmals erschienenen Bemerkungen zum Autoritären Charakter, dass die „Analyse der objektiven gesellschaftlichen Kräfte“, die autoritäre Einstellungen hervorbringen, „die dringendste Aufgabe der heutigen Forschung“ sei. In diesem Sinne sollen im Vortrag einige Überlegungen zu gesellschaftlichen und politisch-institutionellen autoritären Entwicklungen und ihr Verhältnis zu subjektiv-autoritären Reaktionsweisen zur Diskussion gestellt werden.
Dr. Daniel Keil, Gesellschaftswissenschaftler, habilitiert mit einem Stipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung zur (neuen) Rechten und Europa. Lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und manchmal Köln. Arbeitsgebiete: materialistische Staatstheorie, Theorie und Kritik des Nationalismus, Europäische Identität, politische Theorie. Er ist Nachwuchsgruppenleiter des Graduiertenkollegs Rechtspopulismus der Universitäten Köln und Leipzig.
Die Veranstaltung findet im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Autoritarismus – über die Voraussetzungen des Rechtsrucks in den Individuen und der Gesellschaft statt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Professur für Politische Theorie der Uni Erfurt statt.
Der Veranstaltungsort steht noch nicht fest. Es wird voraussichtlich die Uni Erfurt sein. Wir ergänzen den Ort, sobald wir eine Zusage haben.