Help! Hilfe und Herrschaft
Jede*r braucht mal Hilfe. Finden kann man die bei Freund*innen oder in der Familie und mit dem passenden Kleingeld auch “auf dem Markt”. Die Kirchen organisier(t)en Mildtätigkeit aus Mitleid mit den Hilflosen. Es sind Bewegungen zur “Gegenseitige Hilfe” (Kropotkin) entstanden und von diesen Organisationen – wie etwa die Arbeiter*innenwohlfahrt (AWO)- gegründet worden. Weil es so viel zu tun gibt, sind aus der Hilfe sogar verschiedene Berufe geworden – z.B. die Soziale Arbeit.
Die kirchliche Hilfe aber unterschied häufig zwischen den “würdigen” und “unwürdigen” Armen, sie war verbunden mit der Erwartung, dass diese ein christliches Leben zu führen. Wer Arbeitslosenhilfe will, muss sich auch kontrollieren lassen und an bestimmte Regeln halten. In den Einrichtungen der Jugendhilfe von der KITA bis zum Jugendclub gelten Regeln, die die professionellen Helfer*innen mehr oder weniger offen vor dem Hintergrund ihrer eigenen normative Urteile und Vorstellungen von ihrem “Klientel” formuliert haben und an die sich die Nutzer*innen halten müssen.
In der Veranstaltung wollen wir anhand kurzer Zitate verschiedener Autor*innen gemeinsam einen Blick auf das Verhältnis von Hilfe und Herrschaft werfen. Warum sind Hilfe und Herrschaft und verbunden? Gibt es eine Hilfe jenseits der Herrschaft? Was macht die Hilfe eigentlich mit denen, denen geholfen werden soll und was mit denen die helfen? Und was heißt das eigentlich für die Arbeit in sozialen Feldern?
Die Veranstaltung findet in Präsenz im Landesjugendwerk (Juri-Gagarin-Ring 68-70) unter 2G+ statt. Testes vor Ort sind möglich.